Zum Zweiten: Wie wird produziert?

Seit den technologischen Veränderungen die wir kurz gerne als 'Grüne Revolution' bezeichnen, hat die ganze Welt mehr oder weniger die in den Industrieländern entwickelten modernen Produktionsverfahren in der Landwirtschaft übernommen. Diese Produktionsverfahren haben sich in einem ganz bestimmten ökonomischen, sozialen und ökologischen Kontext entwickelt, und ihre Übertragbarkeit auf ganz andere Gegebenheiten ist zumindest fraglich. Sie basieren auf der Verwendung hoher Mengen meist fossiler Energie zur Erzielung hoher Erträge. Hier ergibt sich die Frage, ob die vorhanden endlichen Vorräte an Energie ausreichen, dieses Produktionssystem auf die ganze Welt auszudehnen. Selbst wenn die Energievorräte ausreichen sollten, so bedeutet Produktion mit hohem Einsatz fossiler Energie doch teure Produktion, zumindest wenn man langfristig die Verwendung nicht erneuerbarer Ressourcen, Staatsaufwendungen zur Herstellung der Produktionsstätten für Betriebsmittel. Subventionen u.ä. mit berücksichtigt. Leicht mag die so produzierte Nahrung außerhalb der Reichweite der Kaufkraft der Armen der Welt liegen. Die FAO rechnet damit, daß die Nahrungspreise sich im letzten Quartal dieses Jahrhunderts verdoppeln, wie auch die Einkommen in den Industrieländern. Für die Entwicklungsländer wird nur mit einer Einkommenssteigerung um 54% gerechnet, und viele arme Länder liegen noch darunter. Schließlich ergibt sich die Frage, ob der hohe Betriebsmittelaufwand unter den in den Entwicklungsländern bestehenden Gegebenheiten ökologisch tragbar ist. Das alte ökologische Gleichgewicht ist durch Bevölkerungswachstum, Technologie und Intensivierung der Ressourcenausnutzung gestört. Wie kann ein neues Gleichgewicht geschaffen werden? Nach bestehen keine Alternativen, und noch ist der Betriebsmitteleinsatz der Entwicklungsländer auch begrenzt, aber umso wichtiger ist es, rechtzeitig nach Alternativen zu suchen.