6.5 Beschäftigungseffekte

Hinsichtlich der Beschäftigungswirkungen ergeben sich bemerkenswerte Unterschiede zwischen einer Globalbetrachtung und einer gruppen- bzw. personenspezifischen Betrachtung. Insgesamt ist mit einer leichten Erhöhung der Beschäftigung zu rechnen. Diese ist sowohl Ergebnis höherer Anreize zu gesteigertem Arbeitsaufwand als auch höherer Intensität der niedrigen Betriebsgrößen. Die größere Betonung der Viehhaltung bei kleinen Eigentümerbetrieben spielt ebenfalls eine Rolle. Falls die institutionellen Gegebenheiten dies zulassen, pflegen Kleinbetriebe auch Produktionsmittel wie Dünger, Bewässerung usw. in stärkerem Maße zu verwenden, wodurch ein höherer Arbeitsaufwand bewirkt wird. Höhere Produktion und Kaufkraft führen schließlich zu gesteigerter sekundärer Beschäftigung.

Zwischen Personengruppen bestehen allerdings erhebliche Unterschiede. Zunächst wird es sich primär um Mehrarbeit für bereits Arbeitende, also Abbau der Unterbeschäftigung, handeln. Dagegen können Landarbeiter durch Aufteilung von Großbetrieben sogar arbeitslos werden, falls nicht eine Intensivierung der Restbetriebe des Grundbesitzers einen Ausgleich schafft. Dies mag zu Änderungen in qualitativer Hinsicht führen, wenn etwa Landarbeiter zu Traktorfahrern oder Pumpenwärtern werden. Der Übergang vom Großbetrieb zu Kleinbetrieben kann zu einer Zunahme der Beschäftigung von Familienangehörigen, insbesondere Frauen, führen. Kollektivierende Reformen bewirken zumindest eine gleichmäßigere Verteilung der vorhandenen Arbeit. Reformen, die auch den nichtlandwirtschaftlichen Sektor miteinschließen, wie z. B. die Bildung von Volkskommunen, haben die größten Chancen beschäftigungspolitischer Auswirkungen.