1.2.1 Bodenordnung zu Frühzeiten Koreas
Seminomadische Klangesellschaften organisierten in der Frühzeit
das Leben. Fischen, Jagen und Anbau auf den Flußbänken
sicherte die Existenz. Um 500 v. Chr. brachte der Import von
Eisen und Bronze, aber auch von Kühen, Reis und Seide
eine bedeutende Veränderung in der Landwirtschaft: Die
Einführung der Pflugkultur war möglich geworden.
Die erhöhte Produktivität in der Landwirtschaft
erlaubte den Übergang zum Familiensystem anstelle der
bisherigen Klanorganisation. Manche Familien konnten einen
Überschuß erwirtschaften und wurden so reicher.
Die Erfahrung, daß Kontrolle über Land zu Wohlstand
führen konnte, veranlaßte bald die Vereinigung
der Familien zu Stammesgesellschaften, die leichter Land erobern
konnten als Einzelfamilien. Gefangene mußten dabei als
Sklaven arbeiten. So differenzierte sich die früher egalitäre
Gesellschaft. Einige, besonders die Chefs der Stämme,
kontrollierten mehr Land und kamen zu Wohlstand, andere mußten
Abgaben von ihrer Ernte an die Mächtigen geben, und noch
andere mußten als Sklaven die Arbeit verrichten.
Um die Zeitenwende bildeten sich Allianzen von Stämmen
zu den sogenannten ‘Drei Königreichen’, wobei
jeweils der Führer der stärksten Stämme König
war. Die Schichtenunterschiede verstärkten sich und beeinflußten
das System der Kontrolle über das Land. Dieses wurde
im Prinzip vom Staat kontrolliert, wobei der König die
Exekutive für den Staat ausübte. Er gab den Angehörigen
der führenden Schichten Land
Der Staat kontrolliert alles Land
und überließ Aristokraten Gebiete zur Verwaltung
und Nutzung |
zur Bewirtschaftung durch Sklaven als Vergütung für
ihre Dienste. Auch kleine Landbewirtschafter erhielten Land
zur Bewirtschaftung und mußten dafür Steuern entrichten.
Während zu diesen Zeiten die Kontrolle über Land
bei Gruppen lag - der König vertrat nur diese Gruppe
- bewirkte eine unterschiedliche Landzuweisung das Entstehen
von großen Landeinheiten in den Händen mancher
Aristokraten. Deren Rechte beschränkten sich auf die
Nutzung und Steuereinnahmen von den kleinen Landbewirtschaftern,
aber mehr war auch nicht nötig in einer Zeit mit viel
Land im Verhältnis zu einer kleinen Bevölkerungszahl.
Weiter
mit: 1.2.2
Bodenordnung während der Zeit der Silla, Koryo und Yi-Dynastie
|