3.6 Zunehmende regionale Differenzierung
Mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung steigen regionale
Unterschiede zwischen Regionen. Qualität der natürlichen
Produktionsbedingungen, Verkehrs- und Marktlage, Ressourcenausstattung
und gewerbliche Entwicklung bewirken diese Unterschiede und
machen sie immer bedeutender. Einen großen Schub hat
die ‘Grüne Revolution’ gegeben, die Vorhandensein
von Bewässerung zur Voraussetzung hatte und Bewässerungsgebieten
zu Wohlstand verhalf. Dagegen sind Berg- und Trockengebiete
so gut wie nicht betroffen. Damit wurden schon immer wohlhabendere
Gebiete noch reicher, während wirtschaftlich rückständige
Regionen fast auf ihrem alten Niveau stehen geblieben sind.
An die ersten Entwicklungen haben sich oft Andere angeschlossen,
so daß die Diskrepanz immer größer wurde.
Auf der anderen Seite können Trockengebiete teils die
zunehmende Bevölkerung nicht mehr versorgen, da die Tragfähigkeit
überschritten ist.
Die zunehmende Diskrepanz ist in Zeiten der Medienverbreitung
bis ins letzte Dorf allen bekannt und wird immer weniger toleriert.
Es kommt zu Unruhen und politischen Krisen unter den Betroffenen,
die Transfer von Ressourcen verlangen. Dies kommt auch in
den wohlhabenden Gebieten vor, die nicht mit den anderen Regionen
teilen wollen. In mehreren Gebieten sind derartige Konflikte
von hoher Brisanz.
Regionale Differenzierungen nehmen
zu |
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die Nachteile
von belasteten Regionen zu mildern:
- Anlage von Bewässerung
- Förderung der Industrieansiedlung in armen Gebieten
- Tourismusentwicklung
- Verkehrserschließung
- Förderung der Migration
- Ausbildung als Vorbereitung zur Migration.
Alle haben eine begrenzte Reichweite und können nur
unter bestimmten Gegebenheiten wirken. Insgesamt muß
aber für die Aufrechterhaltung einer Minimalstruktur
in marginalen Gebieten eine den lokalen Gegebenheiten angepaßte
Politik konzipiert werden.
Weiter mit: 3.7
Zunehmende ökologische Gefährdung der Landgebiete
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