3.2 Zunehmende Ausdehnung der Städte in die Agrargebiete

In allen Ländern Asiens ziehen landlose und landarme Personen in die Städte, weil sie sich dort Arbeit und ein besseres Leben erhoffen. dies verläuft z.T. in geordneten Bahnen und dann auch öfters erfolgreich. So rufen früher abgewanderte ihre Verwandten und Bekannten in die Stadt und bieten ihnen für die Anfangszeit Unterkunft in ihrer eigenen Wohnung. Teils haben sie auch schon einen Arbeitsplatz organisiert. Die Familie kommt erst nach, wenn man sich dauerhaft etabliert und eine Wohnung gefunden hat.

Viele Andere kommen aber auch auf gut Glück und siedeln sich legal oder illegal am Stadtrand an, vielfach in erbärmlichen Unterkünften und ohne kurzfristige Erfolge bei der Arbeitssuche, von ‘escape-jobs’ abgesehen. Diese Land - Stadt - Wanderung wird mit zunehmender Verschlechterung der Lebensverhältnisse für Landlose in den Dörfern

Land - Stadt Wanderung wird zunehmen

zunehmen. Es bedarf einer Regelung der Ansiedlung, wenn nicht einfach die besten landwirtschaftlichen Flächen umgewandelt werden sollen. Oft ist dies nämlich der Fall, während nahebei Ödland oder Trockenland zur Verfügung stehen würde. Landnutzungsplanung ist besonders für stadtnahe Zonen sehr dringend. Dabei würden nicht nur Wohn- bzw. Ansiedlungsgebiete ausgewiesen, sondern auch Gewerbegebiete,

Landnutzungsplanung besonders für stadtnahe Regionen wichtig

Verkehrsflächen, Flächen für öffentliche Einrichtungen usw. Von Bedeutung ist auch der Platzbedarf für neue Formen der landwirtschaftlichen Produktion in stadtnahen Gebieten, etwa Abmelkwirtschaften, teils ohne Futterbau, Gemüsebau in Kleinbetrieben und Futterbau für städtische Tierhaltung.

In manchen Ländern sind städtische und landwirtschaftliche Flächen strikt getrennt. In anderen gibt es zunehmend Mischgebiete: Zwischen Häusern finden sich Felder mit landwirtschaftlicher Nutzung, und immer häufiger bauen sich gerade Wohlhabende ihr Anwesen in die stadtnahen landwirtschaftlichen Regionen und profitieren von den niedrigen Bodenpreisen und der landwirtschaftlich angenehmen Umgebung. Das Eindringen landwirtschaftlicher Nutzung in die Wohngebiete ist nicht neu: Schon lange halten gerade wohlhabende Familien an ihrem Haus ein oder zwei Milchtiere, welche mit zugekauftem Futter gefüttert werden. Diese ‘Selbstversorgung’

Spezielle Formen landwirtschaftlicher Produkte im Stadtumland

ist manchmal der beste Weg, einwandfreie saubere Milch für die Kinder sicherzustellen. Das Eindringen landwirtschaftlicher Nutzung in die Wohngebiete kann allerdings zu Problemen führen: Geruchsbelästigung, Ungeziefer, erhöhter Wasserverbrauch, Abwasserlachen u.v.a.m.. Dies bedarf der Kontrolle und Regelung, nicht unbedingt genereller Behinderung, denn teils dient diese Form der Landwirtschaft der Bildung von Existenzen.

Die eigentliche Stadtlandwirtschaft spielt in Asien bisher auch nur eine geringe Rolle, und wohl auch in Zukunft, weil die Städte zu dicht besiedelt und bebaut sind. Dagegen entwickelt sich an den Stadträndern eine Bodenspekulation, die in Grenzen gehalten werden muß und steuerlich in den Griff zu bringen ist.
Die sogenannten Probleme betreffen zunehmend nicht nur Großstädte, sondern auch Kleinstädte und Marktflecken, in denen eine gewerbliche Entwicklung festzustellen.

 

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Landgebiete